FAQ und Allgemeines zu Epoxidharzen in der Schmuckherstellung

Der umfassende Leitfaden zu Epoxidharz: Eigenschaften, Anwendung und Sicherheit

Da wir bei SOLEA Epoxidschmuck immer wieder die Frage gestellt bekommen, was denn Epoxidharz genau für ein Material sei, welches wir für unseren Schmuck verwenden und ob es denn nicht giftig sei so etwas zu tragen- gleich vorne weg: Nein, Epoxidharz ist im trockenen, ausgehärteten Zustand komplett unbedenklich, ja sogar lebensmittelecht. Leider werden die Tests auf Lebensmittelechtheit nur selten von Herstellern durchgeführt da die Tests zum Lebensmittelechtheits-Labeling sehr teuer sind.

Mit diesem Einführungsguide in Sachen Epoxidharz wollen wir unsere Kunden aufklären, vertraut und bekannt machen mit den Kunstharzstoffen, die in der Bauindustrie und mittlerweile auch der Schmuckindustrie nicht mehr wegzudenken sind. Diese Kunstharze entstehen durch eine chemische Reaktion zwischen einem Epoxid und einem Härter, die eine harte, widerstandsfähige Substanz bildet. Ursprünglich in den 1930er Jahren entwickelt, finden Epoxidharze heute in einer Vielzahl von Anwendungen Verwendung, von der Kunst bis zur Luftfahrt.

Welches Epoxidharz ist das richtige für mein Schmuckstück?

Es gibt verschiedene Arten von Epoxidharzen, die sich hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften und Verarbeitungsmethoden unterscheiden. Zu den gängigsten Typen gehören Bisphenol-A-Epoxidharze für allgemeine Anwendungen, Novolak-Epoxidharze für höhere Temperaturen und Glycidylamin-Epoxidharze für verbesserte mechanische Eigenschaften. Die Auswahl des richtigen Harztyps hängt von spezifischen Anforderungen und Anwendungen ab. Es ist wichtig, die Eigenschaften des Harzes sowohl im flüssigen als auch im ausgehärteten Zustand zu berücksichtigen.

Fließfähiges Gießharz

Dieses dünnflüssige Harz eignet sich hervorragend für Projekte, bei denen das Harz tief in den Untergrund eindringen oder in dickeren Schichten gegossen werden soll. Gießharz, das dünnflüssig und niedrigviskos ist, erreicht selbst die feinsten Spalten, Risse oder Löcher in einer Gießform. Seine wasserähnliche Konsistenz gewährleistet eine vollständige Durchdringung des Materials. Typischerweise hat es eine längere Verarbeitungszeit und härtet innerhalb von 12 bis 24 Stunden aus. Aufgrund der langsameren Aushärtungsreaktion entsteht weniger Wärme, was die Verarbeitung größerer Mengen und dickerer Schichten in einem Durchgang ermöglicht. Dieses Harz wird in der Schmuckindustrie vor allem bei großvolumigeren Schmuckanhängern verwendet, welche über 2cm lang bzw. dick sind.

Einsatzgebiete von dünnflüssigem Epoxidharz umfassen:

  • Herstellung von Dekorationsobjekten
  • Abdichten von Rissen und Löchern in Holz
  • Herstellung von Möbeln, wie zum Beispiel River Tables
  • Anfertigung von Formteilen im Modellbau
  • Erstellung von Resin-Schmuck

Dickflüssiges Epoxydharz 

Das hochviskose, dickflüssige Epoxydharz, das an die Konsistenz von Honig erinnert, ist auch unter den Bezeichnungen „Laminierharz“ oder „Resin“ bekannt. Es eignet sich ausgezeichnet für die Resin-Kunst oder das Beschichten von Oberflächen, wobei es je nach Herstellerangaben bis zu einer Höhe von etwa 1cm bis 2cm aufgetragen werden kann.

Einsatzgebiete von dickflüssigem Epoxidharz umfassen:

  • Resin-Kunst: Erstellung von Geoden Kristallkunst und Petri-Art sowie Epoxidharz veredelte Bilder
  • Schutzschicht aus Epoxid anstelle von Klarlack für Gemälde verschiedenster Art und andere Fluid-Painting-Techniken wie zB Acryl-oder Ölmalereien
  • Als finale Schicht zum Versiegeln aller ebenen Flächen, wie Arbeitsplatten, (zB. Küchenarbeitsplatten)
  • Beschichtungen für Garagenböden
  • Bodenbeschichtungen im Wohnbereich anstelle von Fliesen
  • Hochglänzende Versiegelung von Oberflächen
  • Versiegelung von Epoxidharztischen

UV-Harz

UV -Harz ist eine besondere Form von Epoxidharz, die bereits vorgemischt und einsatzbereit ist. Dieses Harz beginnt erst unter UV-Licht auszuhärten und bleibt bis dahin verarbeitbar. Sobald es dem UV-Licht ausgesetzt wird, härtet es jedoch sehr schnell – innerhalb von Sekunden bis Minuten. Dies macht es ideal für kleine Gießformen oder Flächen, wo eine rasche Aushärtung gefragt ist, wie bei Reparaturen oder der Schmuckherstellung. Die Aushärtung unter UV-Licht ist innerhalb von 1-2 Minuten vollendet, und Luftblasen können relativ leicht beseitigt werden.

Wichtige Kriterien für UV-Epoxidharz:

  • Die Viskosität sollte je nach Anwendung eher hoch oder niedrig sein.
  • Luftblasen müssen leicht entweichen können, entweder von selbst oder mithilfe eines Bunsenbrenners, um eine optimale Aushärtung zu gewährleisten. Eine spezielle UV-Lampe ist notwendig, um beste Aushärtungsergebnisse zu erzielen.
  • Die Geruchsemissionen können im Vergleich zu traditionellem Epoxidharz höher sein.

Herstellungsprozess von Epoxidharz

Die Herstellung von Epoxidharz ist ein komplexer chemischer Prozess, der die sorgfältige Steuerung der Reaktionsbedingungen erfordert. Ausgangsstoffe wie Epichlorhydrin und Bisphenol-A werden unter strengen Sicherheits- und Umweltstandards zu Epoxidharz verarbeitet. Dieser Prozess kann Anpassungen erfordern, um spezifische Eigenschaften wie Viskosität, Härte und Aushärtungszeit zu steuern.

Vorteile von Epoxidharz

Die Vorteile von Epoxidharzen sind vielfältig: hohe mechanische Festigkeit, ausgezeichnete Haftung, gute chemische Beständigkeit und eine lange Lebensdauer. Diese Eigenschaften machen Epoxidharze zu einem bevorzugten Material in vielen anspruchsvollen Anwendungen im Baugewerbe aber auch in der Schmuckindustrie. Epoxidharze sind wesentlich kratzfester als Glas- oder Strasskristalle und zu 100% bruchfest. Nicht so wie diverse Metalle kann Epoxidharz keine Allergien auslösen da in ausgehärtetem Zustand keinerlei Chemikalien an die Haut des Trägers oder Zustandsreaktionen auftreten können.

Innovative Entwicklungen und Zukunftsaussichten

Die Forschung konzentriert sich zunehmend auf die Entwicklung umweltfreundlicher Epoxidharze, wie solche auf pflanzlicher Basis, die weniger schädliche Chemikalien verwenden. Diese Innovationen versprechen eine nachhaltigere Zukunft in der Nutzung von Harzen. Alsbald diese entwickelt und marktreif sind, werden wir diese bei SOLEA Epoxidschmuck auch einsetzen.

Praktische Tipps für die Verarbeitung von Epoxidharz in der Schmuckherstellung

Erfolgreiches Arbeiten mit Epoxidharz erfordert Kenntnisse über die richtige Mischung und Aushärtung. Tipps wie das Vermeiden von Luftblasen und das Erreichen einer gleichmäßigen Aushärtung sind entscheidend für das Erzielen optimaler Ergebnisse. Nicht nur das genaue Einhalten der Gussanleitung, auch das richtige Werkzeug entscheidet über die Qualität der hergestellten Schmuckstücke. Ein Heißluftföhn, Zahnstocher und Feuerzeuge sollten an keiner Epoxidharz Werbank fehlen, wenn man vor hat atemberaubende Schmuckstücke herzustellen.

Und dennoch, bis einigermaßen brauchbare Ergebnisse hervorkommen heißt es: Üben! Üben! Üben!

 

Last but not least- eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Thema:

Schutz beim Arbeiten mit Epoxidharz

Die Arbeit mit Epoxidharz erfordert angemessene Schutzmaßnahmen, um Haut- und Atemwegsreizungen zu vermeiden. Empfohlen wird die Verwendung von Schutzhandschuhen, Atemschutzmasken und Schutzbrillen. Zudem ist eine gute Belüftung des Arbeitsbereiches essentiell. Wir von SOLEA können guten Gewissens Masken von 3M empfehlen und gute Nitril Chemikalienschutzhandschuhe die man öfter verwenden kann als Einweghandschuhe aus Latex. Die Umwelt und eure Hände werden es euch danken.

Alles Liebe,

euer SOLEA Epoxidschmuck-Team


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